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Die Chinesische Gnosis (32 bis 33)

Kommentare zum Tao Teh King von Lao Tse

Tao ist die Kraft, die das ganze All bewegt und lenkt, schreiben Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri in ihren Erläuterungen zum Tao Teh King. Der Mensch, der eine lebende Seele besitzt, verbindet sich damit und zieht den Geist an.

Kapitel 32

Tao ist ewig und hat keinen Namen.

Obwohl es von Natur unscheinbar klein ist,
wagt die ganze Welt nicht,
es zu unterwerfen.

Wenn Prinzen und Könige es handhaben könnten,
würden die zehntausend Dinge und Wesen
sich ihnen unterwerfen.

Himmel und Erde würden sich vereinigen
und süßen Tau herabfallen lassen,
und das Volk würde ohne Befehle
von selbst zur Harmonie gelangen.

Von dem Augenblick an, da Tao verteilt war,
erhielt es einen Namen.

Diesen einmal bestimmten Namen
muss man einzuhalten wissen.

Wer einzuhalten weiß, gerät in keine Gefahr.

Tao ist im Weltall verbreitet.

Alles kehrt zu Tao zurück wie die
Bergflüsse zu den Strömen und Meeren.

Wo die Seele ist, ist auch der Geist

Tao, »es«, die Kraft, die wir als Gott andeuten, steht außerhalb der Natur. Und doch ist es die Kraft, die das ganze All bewegt und lenkt. Alles Erschaffene, jedes Geschöpf, trägt in sich, in jedem Atom seines Wesens, dieses Kernwissen. Nichts ist uns daher so nahe wie Tao, die Kraft Gottes, die kommt, um die Lebenden und die Toten zu richten, die Kraft, die trotzdem dieselbe ist wie die Kraft Gottes zur Seligkeit. (…)

Wenn ein Mensch Seelenkraft erhält, wird durch die Eigenschaften der Seele, durch ihre magnetischen Kräfte der Geist, Tao, direkt angezogen und im Leben wirksam. Wo die Seele ist, dort ist auch der Geist. (…) Das ist das fundamentale Prinzip der gnostischen Magie: sich persönlich von der Äthersphäre der gewöhnlichen Natur befreien. Wie kann das geschehen? Durch ausschließliche Ausrichtung auf Tao mit allen entsprechenden Konsenquenzen, wodurch sich Ihre Interessen und Lebensbedürfnisse fundamental ändern werden.

Kapitel 33

Wer die Menschen kennt,
ist verständig,
aber wer sich selbst kennt,
ist erleuchtet.

Wer andere Menschen überwindet,
ist stark,
aber wer sich selbst überwindet,
ist allmächtig.

Wer sich zu mäßigen weiß,
ist reich,
aber wer energisch ist,
besitzt Willenskraft.

Wer nicht von seiner wesentlichen Natur
abweicht, wird lange leben, aber wer stirbt
und doch nicht verlorengeht,
genießt das ewig währende Leben.

Mensch erkenne dich selbst

Es geht darum, ein Geheimnis kennenzulernen. Und die Rezeptur dieses Geheimnisses lautet:
1. Sich selbst kennen – und dadurch Erleuchtung erfahren.
2. Sich selbst überwinden – und dadurch allmächtig werden.
3. Eine neue Energie entfalten – und dadurch das magische Vermögen des Willens entwickeln.
4. Wenn dann das Ende der Reise durch den Stoff gekommen ist – in ein immerwährendes neues Leben eintreten.

Wenn dem Schüler dieser Plan innerlich klar wird, sich vor ihm öffnet und er ihn nicht nur mit dem Verstand erfasst, sondern hineinwächst, sich hineinlebt in die Absichten Gottes mit ihm, dann ist gleichzeitig die Erleuchtung da. Denn es entsteht Selbsterkenntnis und Gottes-Erkenntnis. Dann ist das Wissen da: »Das Reich Gottes ist in euch.« Das bedeutet, erleuchtet werden. Und in dieser Erleuchtung kann der Pfad der Überwindung, der Selbstüberwindung betreten werden.