Über die Geduld
Spirituelle Begegnung im Tempel
In unserer Zeit der allgemeinen Beschleunigung fehlt uns oft die Geduld. Eine Geduld, die uns Zeit und Raum gibt, uns selbst zuzuhören und ganz bei uns zu bleiben. Können wir jede Situation geduldig und vertrauensvoll annehmen und Dinge wachsen und entstehen lassen?
Hermann Hesse meint dazu: "Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was zu lernen sich lohnt. Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen."
Und Rainer Maria Rilke schreibt: "Man muss Geduld haben mit dem Ungelösten im Herzen und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Es handelt sich darum, alles zu leben."
Diese Auffassungen von Geduld weisen über das alltägliche Verständnis von Geduld hinaus. Welche Dimension kann Geduld erreichen, wenn wir versuchen, sie vom Blickwinkel der Ewigkeit, vom Absoluten her zu betrachten?