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Quanten und Spiritualität

Die Darstellung quantenphysikalischer  Versuchsergebnisse erinnert oft an Schilderungen in alten religiösen Schriften.

Die Autoren der alten gnostischen Schriften machten ähnliche Erfahrungen wie die Quantenphysiker des 20. und 21. Jahrhunderts. Ihre Beschreibungen weisen erstaunliche Parallelen auf. Beiden geht es um eine Erfahrung der Welt jenseits der Materie.

Ein Weltbild im Wandel

Die Entdeckungen der Quantenphysik haben das mechanische newtonsche Weltbild erweitert und uns eine andere Sicht auf die Welt gegeben.

Der Physiker Hans-Peter Dürr formulierte seine Einsicht provokativ:
"Die Materie ist die Kruste des Geistes“. Und er sagt weiter: "In der Quantenphysik entspricht dem Geist das, was wir Potentialität nennen. Ich könnte also in Analogie sagen, alles ist aus Geist aufgebaut, Wirklichkeit ist Geist, die Materie ist eine greifbare Ausducksform.“

Marcus Schmieke, Physiker und Philosoph, spricht vom Informationsfeld. Auf der Quantenebene gibt es nur noch Potentialität oder In-formation (Einprägung der Form in die Materie). Es gibt hier noch nichts, was man benennen, bewerten oder beschreiben kann, es gibt keine Materie, keine Teilchen und keine Wellen. Es gibt nichts, was man begreifen könnte mit dem Entweder-oder-Denken des dualistischen Verstandes. Es gibt kein Etwas, aber doch eine Wirksamkeit.

Auf der Teilchenebene, so haben die Physiker Einstein, Podolski und Rosen herausgefunden, besteht eine Verbindung (Verschränkung) zwischen beliebig weit voneinander entfernten Teilchen, die gleichsam über den ganzen Kosmos verteilt, doch voneinander wissen und sich in Überlichtgeschwindigkeit aufeinander abstimmen können. Das Phänomen ist auch als EPR-Effekt bekannt.

Das Quantenfeld ein Geistfeld?

Hier beginnen einzelne Physiker anzuerkennen, dass es die Möglichkeit eines Allbewusstseins gibt, wie das in allen spirituellen Traditionen gelehrt wird.

Die Beschreibungen der Quantenphysiker erinnern an die Erfahrungen aller großen Erleuchteten. So sprach der Buddha vom Nirvana als etwas, worüber man keine positive Aussage machen kann, man kann nur sagen, was es nicht ist: es ist ungeboren, ungeworden, es ist das Unergründliche, Unsagbare, Formlose, das Ungeoffenbarte. Es ist das Nichts, das das Alles ist - das Sein im Nicht-sein. Der mittelalterliche Mönch und Mystiker Meister Eckhart spricht vom Urgrund oder Ungrund, aus dem alles hervorgeht.

Potentialität bedeutet auch Kraft und Wille und damit Geistwirksamkeit.

Auf der Ebene der Potentialität ist alles offen, alles ist möglich. Aber in dem Augenblick, wo man versucht, etwas zu fixieren oder zu beschreiben, verlässt man die Potentialität,

so wie man aus einem Geistverbundenen Zustand fällt, wenn man darüber sagt: Ich bin mit dem Geist verbunden. Damit tritt man in die Dualität ein von Ich und Geist oder in der Sprache der Quantenphysik: von Teilchen oder Welle. Dann entsteht Materie, die von Ebene zu Ebene immer fester wird, so wie ein Haus zunächst als Idee existiert, darauf ein Plan erstellt wird, um das Bauwerk dann über einen Prozess der Organisation schließlich zu verwirklichen

Entscheidungen bestimmen die Materie

Aus der unendlichen Vielzahl an Möglichkeiten bildet sich durch fortlaufende Entscheidungen und deren Folgen ein zunehmender Determinismus.
Würde man sich vorstellen, daß die Potentialität, von der die Physiker sprechen, mit der göttlichen Allmacht identisch ist, dann kann man sagen, dass man aus der göttlichen Allmacht in einen Zustand fällt, in dem man nur noch Opfer von Umständen ist, die man durch eigene Entscheidungen erschaffen hat: der "Sündenfall“ als quantenphysikalischer Prozess.
So hat sich mit der Quantenphysik eine Brücke gebildet, eine Verbindung zwischen der wissenschaftlichen Sicht und der spirituellen Erfahrung. Die Wissenschaft ist im Begriff, sich vom rein materialistisch mechanischen Weltbild zu lösen und den Geist als Ursache aller Form und Materie wieder zu entdecken.
Damit nähert sie sich der Vision der mittelalterlichen Rosenkreuzer, die für die Einheit von Religion, Wissenschaft und Kunst eintraten. Sie erkannten bereits vor 400 Jahren die Notwendigkeit einer solchen Einheit, da jeder Separatismus immer destruktiv ist, wie die Geschichte zur Genüge gezeigt hat.