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Karfreitag und Ostern

Die Christen feiern Ostern als das Fest der Auferstehung. Es ist das Mysterium von der Überwindung des Todes.

Jesus überwand nicht nur seinen eigenen Tod, sondern eröffnete allen Menschen die Möglichkeit, prinzipiell das ewige Leben wieder zu finden.

Ostern – Erwachen von neuem Leben

In der Seele der Menschen scheint der Wunsch eines neuen unbeschwerten Beginns, das Wiedererwachen von sprühendem, neuem Leben in Freiheit tief verankert zu sein. Im Lauf der Jahrtausende gaben die Menschen diesem Wunsch in vielen Bräuchen Ausdruck.

So war für sie der kosmische Jahreslauf der Erde mit der Tag-  und Nachtgleiche im Frühjahr ein erfahrbares Sinnbild für Tod und Neubeginn. Der Winter mit Frost, Erstarrung und Dunkelheit war beendet und der Umschwung, hin zum Frühling mit Licht, Wärme und Wachstum war gekommen. Es heißt auch, dass die Botin des Frühlings und der Leben schenkenden Fruchtbarkeit bei den Germanen als Göttin Ostara verehrt wurde. Auch das jüdische Pessach-Fest im Frühjahr ist sinnverwandt:  das "Opfer des Lammes“ ist ein Bild für die Befreiung des wahren, unvergänglichen Menschen aus der vergänglichen Welt in die Freiheit des "Gelobten Landes“.

Die Christen feiern Ostern als das Fest der Auferstehung. Alle Geschehnisse, von denen die Evangelien im Neuen Testament berichten, münden in das zentrale "Wunder“ der Auferstehung. Die Ereignisse von Kreuzigung - dem gewaltsamen Tod Jesu - und seiner Auferstehung in den Evangelien sind Analogien zum jüdischen Pessach-Fest. Ostara aus der germanischen Mythologie, das jüdische Pessach und das christliche Ostern sind ein markantes Beispiel für den Zusammenhang der geistig-seelischen Menschheitsentwicklung.

Das Christentum ist ein spiritueller Weg

Der Mensch ist in seinem tiefsten Wesen ein "Ebenbild Gottes“. Doch seine nur ich- bezogenen Anteile drohen das Göttliche zu ersticken. Immer wieder inkarnieren deshalb helfende, von der irdischen Welt befreite Wesenheiten, die freiwillig zurückkehren in unsere Welt von Zeit und Raum. Sie sind verankert in ewigen, göttlichen Kräften. Sie leben und lehren – wie Jesus –  einen Weg, auf dem das versunkene "Ebenbild Gottes“ wieder zum Leben erweckt wird.
Jesus selbst wurde als Mensch in einem irdischen Körper geboren. Verbunden mit den göttlichen Kräften, dem "Vater“, hatte er das wahre Selbst verwirklicht. Sein "unwahres Selbst“, das ist die Ichbezogenheit, die sich als Besitz-, Ehr- und Machtstreben äußert, hatte er in den göttlichen Kräften aufgelöst. Er ist damit einen Weg gegangen, der seither in unserer Welt für alle sichtbar ist.

Karfreitag – der Sieg über den Tod

Alle Einzelheiten der Berichte zur Kreuzigung Jesu beschreiben die Lähmung und Isolation der göttlichen Kräfte durch die amtierende geistliche und politische Macht. Jeder befreite Mensch wird daher diesen besonderen Tod in individueller Form ebenso erleben müssen, um diese Lähmung aufzuheben.  
In Gethsemane hatte Jesus  seinen Selbsterhaltungstrieb in den göttlichen Kräften auflösen lassen. Bei der Kreuzigung starb sein physischer Körper und damit auch die Bindung an die Materie dieser Welt.

Grabesruhe und die Überwindung des Todes.

In einem geschützten Raum, dem "Grab“, geschah das eigentliche Wunder. Die Kräfte des Vaters verwandelten alles Alte und an die sterbliche Welt Gebundene in eine neue, unsterbliche Gestalt nach Geist, Seele und Körper. In dieser Gestalt konnte Jesus auferstehen und sich mit der Welt des Vaters vereinen. Er konnte bewusst darin leben und handeln.

Was sich beim Übergang von seinem sterblichen zum unsterblichen Bewusstsein ereignete, hatte Auswirkungen auf die Zukunft der gesamten Menschheit. Nicht im Sinne einer automatischen Erlösung allein durch den Glauben an ihn, den Auferstandenen, sondern im Sinne einer tatwirklichen Nachfolge seines vorgelebten Weges der Verwandlung durch den Geist.

Die Nachfolge Jesu ist für alle offen

Jesus war noch am Karfreitag in einer Höhle beigesetzt worden; ein Stein verschloss den Eingang. In der "Ruhe“ des Grabes geschah Entscheidendes. Der zu göttlichem Bewusstsein erwachte Jesus "fuhr hinab in die Hölle“, in die Abgründe des menschlichen Bewusstseins. Während seines Aufenthaltes in der "Unterwelt“, dem Unterbewussten des Menschen, rang Jesus mit den Mächten der Finsternis, dem "Teufel“, und zerbrach dessen absolute Herrschaft.

Er vernichtete das Böse nicht, nahm ihm aber seine Macht über die menschlichen Seelen. Damit erhielt jeder Mensch die Freiheit der Selbstbestimmung. Seither kann jeder wählen, ob er weiter in Unwissenheit leben, oder -  dem Beispiel Jesu folgend -  eins werden will mit dem Vater, dem Geist der Wahrheit. So hat Jesus für die Menschheit eine Verbindung zur geistigen Welt geschaffen; das Tor zur Rückkehr ins ursprüngliche Lebensfeld steht nun für die Seele eines jeden Pilgers offen. Seither  können alle, die dem Beispiel Jesu ernsthaft nachfolgen wollen, dieses Tor zum ewigen Leben finden.

Das Goldene Rosenkreuz bietet allen Suchenden ein Kraftfeld an, in dem der Geist der Wahrheit selbst den Pilger bei seinem Aufgang zum Licht begleitet.