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Selig sind, die arm an Geist sind

Tempeldienst

Der Mensch, der seine Sehnsucht erkennt, die in ihm wohnt, in sein Leben wirkt und ihn überall nach Erfüllung suchen lässt, wird sich eines großen Mangels bewusst. Es ist die Einsicht, "arm an Geist zu sein“, das Sehnen seiner Seele nach dem göttlichen Geist.

In dieser Einsicht, arm an Geist – man kann auch sagen, arm an Licht, an Gotteserkenntnis zu sein und tief in einer Unwissenheit zu leben, ahnt und begreift der Mensch den wirklichen Lebenssinn und seine ganz persönliche Lebensaufgabe. 
Er beginnt, seiner Seele zu dienen, denn er weiß, sein komplizierter Verstand – die Logik dieser Welt – vermag schwindelerregende Gipfel des irdischen Seins zu erreichen, aber den Durst seiner Sehnsucht stillt sie nicht. Und auch die brennenden Fragen nach dem Sinn des Lebens erhalten keine befriedigende Antwort.
 
Das Sehnen der Seele ist die Ursehnsucht nach ihrem wahren Seelenzuhause, nach dem göttlichen Sein und Wirken, dem Mitbewegen und Mitschwingen in der geistigen Idee und Kraft. 
 
Und so – plötzlich und mitten im Leben stehend – wird die unendliche Dimension des Menschseins greifbar und erklärbar. Sie vibriert in jeder Zelle des Seins. Und endlos glücklich und frei, in und mit dieser Entscheidung und der Hingabe an die Seele, offenbart sich das Schönste, Edelste und Reinste, was das irdische Leben als Geheimnis in sich trägt.